Long Covid

Weltgesundheitsorganisation Bis zu 36 Millionen Europäer mit Long-Covid-Erkrankungen

Stand: 27.06.2023 15:36 Uhr

Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO leiden rund 36 Millionen Menschen in Europa unter Langzeitfolgen einer Corona-Infektion. Es bestehe dringender Bedarf an besseren Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten für Long Covid.

Selbst nach dem Ende des globalen Corona-Gesundheitsnotstands sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch Millionen Menschen von den Langzeitfolgen einer Infektion mit dem Corona-Virus betroffen. "Auch wenn es kein globaler Gesundheitsnotfall mehr ist, ist es trotzdem nicht verschwunden", sagte der WHO-Regionaldirektor Hans Kluge auf einer Pressekonferenz in Kopenhagen.

Bis zu 36 Millionen Menschen in der WHO-Region Europa könnten demnach seit Pandemiebeginn länger anhaltende Beeinträchtigungen nach Corona-Infektionen entwickelt haben. Das entspreche im Verlauf der vergangenen drei Jahre etwa jedem 30. Europäer, so Kluge.

Die WHO zählt insgesamt 53 Länder zu ihrer Region Europa, darunter neben der EU auch östlich davon gelegene Staaten bis nach Zentralasien.

Long Covid besser erforschen

Es müsse viel mehr getan werden, um Long Covid genauer zu verstehen: "Long Covid bleibt ein offenkundiger blinder Fleck in unserem Wissen, der dringend ausgefüllt werden muss", sagte Kluge. Unter Long Covid versteht man Beschwerden, die jenseits der akuten Krankheitsphase von vier Wochen fortbestehen oder dann neu auftreten.

Es handele sich um "ein komplexes Leiden", hob Kluge hervor. "Solange wir nicht umfassende Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten für Long Covid entwickeln, werden wir uns nie wirklich von der Pandemie erholen."

Wer den Verdacht hat, an Long Covid erkrankt zu sein, sollte sich in einem ersten Schritt an den Hausarzt oder die Hausärztin wenden. Darüber hinaus gibt es weitere Anlaufstellen, Selbsthilfegruppen und Möglichkeiten, Hilfen zur Bewältigung des Alltags zu erhalten. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bietet hier weitere Hinweise, wohin sich Betroffene wenden können.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 27. Juni 2023 um 14:46 Uhr.