Blick auf die Kalso-Militärbasis

Angriff im Irak Ein Toter bei Explosion auf Militärstützpunkt

Stand: 20.04.2024 16:22 Uhr

Bei einer Explosion auf einem Militärstützpunkt im Irak sind nach Behördenangaben ein Mensch getötet und acht weitere verletzt worden. Stationiert sind in Kalso unter anderem pro-iranische Milizen.

Bei einem Angriff auf einen Militärstützpunkt eines Milizenbündnisses im Zentrum des Irak ist nach offiziellen Angaben ein Mensch getötet worden. Acht weitere Menschen seien bei dem Vorfall in der Nacht zum Samstag verletzt worden, hieß es von einem Vertreter des Innenministeriums.

Seinen Angaben nach und einem Militärvertreter zufolge ist bislang unklar, wer für den Angriff auf den Stützpunkt Kalso verantwortlich war und ob es sich um einen Drohnenangriff handelte.

USA nutzten Stützpunkt früher

Auf dem Stützpunkt sind neben Armee und Polizei auch Kämpfer der pro-iranischen Gruppierung Haschd al-Schaabi stationiert, die inzwischen in die regulären irakischen Streitkräfte eingegliedert wurden. Der Stützpunkt war früher von den USA genutzt worden und war 2011 an die irakischen Streitkräfte übergeben worden.

Die genauen Umstände des Vorfalls sind noch nicht bekannt. Ein Vertreter des irakischen Innenministeriums hatte zunächst erklärt, der Stützpunkt sei Ziel eines Luftangriffs geworden. Dafür gab es aber keine offizielle Bestätigung.

Das US-Militär teilte kurz nach der Explosion mit, es habe keinen Luftangriff im Irak ausgeführt. Die israelische Armee erklärte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP, sie gebe keine Stellungnahme zu Berichten in "ausländischen Medien" ab.

Angriffe auf US-Militär und Gegenschläge

Die Gruppierung Haschd-al-Schaabi ist ein Zusammenschluss mehrerer bewaffneter pro-iranischer Gruppierungen, von denen einige Angriffe auf US-Soldaten verübt haben, die im Irak und in Syrien im Rahmen der internationalen Koalition im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat stationiert sind. Die USA haben als Vergeltung mehrfach pro-iranische Milizen in Syrien und im Irak bombardiert.

Die Explosion auf dem Militärstützpunkt ereignete sich inmitten der höchst angespannten Lage im Nahen Osten. In der iranischen Region Isfahan hatten sich in der Nacht zum Freitag Explosionen ereignet. US-Medien berichteten unter Berufung auf Regierungskreise in Washington, dass Israel für die Explosionen verantwortlich gewesen sei.

Der Iran hatte vor einer Woche erstmals von seinem Staatsgebiet aus Israel direkt angegriffen. Nach israelischen Angaben wurden fast alle der mehr als 300 vom Iran gestarteten Drohnen und Raketen abgewehrt, unter Mithilfe unter anderem der USA, Großbritanniens, Frankreichs und Jordaniens.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 20. April 2024 um 17:00 Uhr.